Der braune Taghaft Micromus angulatus (Micromus-System) frisst mit Vorliebe Blattläuse und kann auch Lausherde zuverlässig und schnell bekämpfen. Daher hat er in Nützlingsprogrammen schnell eine wichtige Rolle gefunden. Sowohl Adulte auch Larven dieses echten Allrounders fressen alle bedeutenden Blattlausarten.
Ein effektives Monitoring gehört zwingend zu einem erfolgreichen IPM-Programm. Adulte Micromus-Exemplare sind jedoch -da nachtaktiv- tagsüber im Gewächshaus kaum zu sehen. Da sie außerdem der Gemeinen Florfliege Chrysoperla carnea (Chrysopa-System) sehr ähneln, müssen zur Kontrolle und Unterscheidung die Erkennungsmerkmale bekannt sein. Diese Unterschiede erläutern wir im Folgenden. Außerdem haben wir nützliche Tipps für ein genaueres und effizienteres Monitoring.
Auf die Eier kommt es an
Über die gesamte Lebensdauer hinweg, legen adulte Weibchen von Micromus eine Vielzahl an ovalen, glatten, blassbraunen, ungestielten Eiern in der Nähe von Blattlauskolonien ab. Durch eine Markierung der Blattlauskolonien in der Kultur, wo adulte Micromus ausgesetzt wurden, lässt sich das Monitoring vereinfachen. Die Mitarbeitenden können dann gezielt dort nach Eiern suchen. Darüber hinaus legt Micromus auch Eier auf harten, trockenen Oberflächen an geschützten Stellen, z. B. unter Topfrändern ab. Für ein effektives Monitoring der Eier muss daher auch unter Töpfen und Rinnen gesucht werden. Chrysoperla legt im Gegensatz dazu gestielte Eier.
Identifizierung von Micromus-Larven
Die Larven von Chrysoperla und Micromus sehen einander sehr ähnlich. Micromus-Larven sind aber dunkler und haben weniger ausgeprägte Härchen. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass das erste Segment hinter dem Kopf (Prothorax) oval, bei Chrysoperla hingegen rechteckig ist.
Micromus-Larven sind natürlich häufig in Blattlauskolonien zu finden. Wenn sie nicht fressen, verstecken sie sich an geschützten Stellen, etwa unter Kelchblättern von Erdbeeren, Pflanztöpfen oder Pflückkörben.
Wo man Puppen findet
Die Puppen von Micromus sind cremig braun, ca. 5-6 mm lang und befinden sich in einem dünnen Kokon, den die Larve spinnt. Diese Kokons befinden sich auf den Pflanzen selbst, oft an der Unterseite von Blättern oder an anderen glatten Flächen, etwa den Rändern von Plastiktöpfen oder auf und unter Rinnen.
Monitoring der nachtaktiven adulten Tiere
Adulte Micromus sind nachtaktiv und unscheinbar und daher tagsüber in der Kultur nur schwer zu beobachten. Für ein effektives Monitoring muss unter Töpfen, Boxen, Tischen und Rinnen gesucht werden. Auch in niedrig wachsendem Unkraut oder Pflanzenrückständen auf der Bodenoberfläche sind sie zu finden. Achten Sie auf dunkelbraune Exkremente an der Unterseite von Blättern der Kultur. Sie deuten auf die Anwesenheit von Micromus hin.
Fundierte Entscheidungen treffen
Scouting und Monitoring sind wesentliche Bestandteile von erfolgreichen IPM-Programmen. Regelmäßige und präzise Datenerfassung, die Aufschluss über das Verhältnis von Schädlingen zu Nützlingen in der Kultur gibt, ermöglicht Entscheidungen über Bekämpfungsstrategien datengestützt zu treffen.
Wer das Monitoring von Micromus, einem Schlüsselelement vieler Blattlausstrategien beherrscht, kann die reale Situation im Gewächshaus besser einschätzen und valide Entscheidungen über das künftige Vorgehen treffen.
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